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Schweizer Altbau E-Lokomotiven im grenzüberschreitenden Verkehr ??
Hallo Leute, ich brauche mal Kenner i.S. Großbetrieb. Ich habe zwar selbst etwas recherchiert, bin aber nicht richtig fündig geworden.
Was mich interessiert ist die Frage, gab es früher, also grob gesagt in dem was im Modellbahnbereich unter Epoche III läuft, schweizer E-Lokomotiven im grenzüberschreitenden Verkehr mit Deutschland ?
Wäre es also vorbildgerecht, wenn die eine oder andere schweizer Altbau-Lokomotive auch mal auf einem Bundesbahngleis im Süddeutschen anzutreffen wäre ?
Wenn ich es richtig gegoogelt habe, dann wäre es von den elektrischen Voraussetzungen der Oberleitungssysteme ja möglich gewesen, oder irre ich mich bereits damit ?
Vielleicht weis zu dem Thema ein Vorbild-Kenner etwas und kann mir weiterhelfen.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
laut Wikipedia wurde der Bahnhof Konstanz 1962 von der Schweizer Seite aus. Das würde zeitlich passen, sind allerdings nur wenige Meter. Die Bahnstrecke Singen-Schaffhausen kommt leider nicht in Frage. Die Oberleitung ist zwar so ausgeführt das sowohl der Schweizer wie der deutsche Bügel genutzt werden können, daher können Schweizer Binnenfahrzeuge bis einschließlich Singen verkehren. Laut Wikipedia wurde diese allerdings erst 1989 elektrifiziert.
laut Wikipedia wurde der Bahnhof Konstanz 1962 von der Schweizer Seite aus.
Danke für den Link. Wird dann leider darauf hinauslaufen, daß bei mir auf der Anlage keine schweizer Lokomotive ihre Runden drehen wird.
Ich bin zwar nicht allzu kritisch und lasse auch mal eine Länderbahnlok einer DRG Lok begegnen, oder eine DRG einer DB, das ist ja für eine gewisse Übergangszeit durchaus akzeptabel und vorstellbar, aber eine Lokomotive, die nie auf deutschen Gleisen unterwegs war, das geht dann doch nicht. Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #1Was mich interessiert ist die Frage, gab es früher, also grob gesagt in dem was im Modellbahnbereich unter Epoche III läuft, schweizer E-Lokomotiven im grenzüberschreitenden Verkehr mit Deutschland ?
Wäre es also vorbildgerecht, wenn die eine oder andere schweizer Altbau-Lokomotive auch mal auf einem Bundesbahngleis im Süddeutschen anzutreffen wäre ?
Kurzfassung: nein.
Schweizer E-Loks in Deutschland ja, aber nur im unmittelbaren Grenzgebiet, in Konstanz und Lindau, evtl. noch Weil am Rhein (bei Basel).
Langfassung:
Zitat von Helgerdson im Beitrag #1Wenn ich es richtig gegoogelt habe, dann wäre es von den elektrischen Voraussetzungen der Oberleitungssysteme ja möglich gewesen, oder irre ich mich bereits damit ?
damit liegst du erst mal richtig. Sowohl DB als auch SBB fuhren in Epoche III grundsätzlich* mit 15 kV, 16 2/3 Hz**, ebenso wie die ÖBB. In der Stromart liegt das Problem nicht begründet, die ist in CH, D und A gleich.
* es gab Ausnahmen wie die Höllentalbahn, die bis 1960 mit 20 kV 50 Hz betrieben wurde, oder die Hambrger S-Bahn mit Gleichstrom und Stromschiene statt Oberleitung.
** heute – seit 1995 – mit etwas aufgerundeter Nenn-Frequenz von 16,7 Hz; in der Realität schwankt die genaue Frequenz natürlich sowieso ein bisschen, die Änderung lag innerhalb der zulässigen Toleranzen der alten 16 2/3 Hz.
Aber das Stromsystem ist (leider) nicht alles. Da gibt es noch andere Hindernisse.
Problematisch ist vor allem das im oberen Bereich etwas kleinere schweizerische Lichtraumprofil. Daher haben schweizerische Lokomotiven deutlich schmalere Wippen an den Stromabnehmern. Der seitliche Zickzack-Versatz der Fahrleitung gegenber der Gleismitte ist in der Schweiz entsprechend kleiner als in Deutschland. Die schmaleren schweizerischen Stromabnehmer-Wippen würden mit dem weiter hin- und herwandernden Zickzack einer deutschen Oberleitung Probleme bereiten, denn der Fahrdraht bewegt sich weiter zu den Seiten als es der schweizerische Stromabnehmer zulässt. Ratzfatz ist der Fahrdraht damit runtergerissen...
Im direkten Grenzbereich bei Basel / Weil am Rhein, bei Schaffhausen / Singen und bei Kreuzlingen / Konstanz sind die Fahrleitungen heutzutage daher teilweise auch in D nach dem schmaleren schweizerischen System verlegt, so dass dort auch ein "normaler" Zug aus der Schweiz fahren kann. Aber eine schweizerische E-Lok, die weiter nach Deuschland hinein will, braucht zwingend einen zweiten Stromabnehmer mit breiterer Wippe. Mit dem sie dann wiederum auf etlichen Strecken in der Schweiz nicht mehr so ohne weiteres fahren kann...
Ein anderes Hindernis sind / waren unterschiedliche Zugsicherungssysteme. Um durch Deutschland fahren zu können, muss eine schweizerische Lok auch deutsche Sicherungstechnik an Bord haben. Und natürlich eine entsprechende Betriebsgenehmigung für Deutschland, es muss ja schließlich alles seine bürokratische Ordnung haben.
Heutzutage gibt es Lokomotiven aus der Schweiz, die entsprechend ausgerüstet und auf deutschen Gleisen zugelassen sind. Die fahren sogar durch bis nach Rotterdam.
Früher, also in deiner angefragten Epoche III, kamen schweizerische Loks meines Wissens nach aber nur an drei oder vier Stellen überhaupt nach Deutschland, und das jeweils nur für wenige Kilometer im unmittelbaren Grenzgebiet:
1.) Lindau am Bodensee (Verbindung Zürich (CH) – München (D) über Winterthur (CH) – St. Margrethen (CH) – Bregenz (A) – Lindau (D))
Ab ca. 1960 gab es zwei Re 4/4 I mit je einer breiten Stromabnehmerwippe für das kurze Stück durch Österreich und Deutschland und einem schmalen Stromabnehmer für die Schweiz. Die kamen aber nur bis Lindau. Dort musste die Lok ohnehin gewechselt werden, weil die Strecke ab Lindau nicht elektrifiziert war. Noch bis 2020 war ab Lindau Dieseln angesagt.
1969 wurden die beiden Re 4/4 I durch sechs Re 4/4 II ergänzt, und 1972 kamen noch zwei weitere Re 4/4 I in TEE-Lackierung hinzu – auch alle mit einer breiten Wippe ausgestattet. Auf flickr gibt's ein Foto einer Re 4/4 II in Lindau 1973 und in einem DSO-Thread gibt es Fotos je einer grünen und einer TEE-lackierten Re 4/4 I mit breiter Wippe in Lindau von 1972 bzw. 1973.
2.) Kreuzlingen / Konstanz (Endpunkt von zwei schweizerischen Bahnstrecken im deutschen Konstanz)
Von Etzwilen über Kreuzlingen und von Romanshorn über Kreuzlingen Hafen führten (und führen) zwei schweizerische Strecken bis ins deutsche Konstanz – der Bahnhof von Konstanz liegt nur wenige hundert Meter hinter der Grenze. Auf diesen beiden allerletzten schweizerischen Streckenstückchen auf deutschem Staatsgebiet lag schon immer Fahrdraht nach schweizerischer Norm und auch schweizerische Zugsicherungstechnik, war und ist also befahrbar für normale schweizerische Loks. In Konstanz Hbf ist dann aber auch Endstation für diese.
3.) Eglisau-Neuhausen (schweizerische Bahnstrecke, die teilweise deutsches Staatsgebiet durchquert)
Dann gab's (und gibt's) noch die Strecke Eglisau-Neuhausen, eine von der Schweiz gebaute und betriebene Bahnstrecke von der Schweiz in die Schweiz, die unterwegs auf einer Länge von ca. 8 km einen im Weg liegenden Zipfel deutschen Staatsgebiets durchquert – ursprünglich mit drei Bahnhöfen in Deutschlands Zipfel, Lottstetten, Jestetten und Altenburg-Rheinau. Der Grenzverlauf ist in dieser Gegend etwas verworren, sowas ließ sich kaum vermeiden... Ursprünglich Nordostbahn, Betrieb komplett schweizerisch, schweizerische Binnentarife, mit Staatsvertrag und allem. Da fuhr kein deutscher Zug. Dort ist natürlich auch der Streckenteil auf deutschem Staatsgebiet nach schweizerischen Standards gebaut und für "normale" schweizerische Loks befahrbar.
4.) Basel – die mit Abstand wichtigste Verbindung
Da bin ich nicht 100%ig sicher, wie das in Basel in Epoche III genau aussah. Personenzüge hatten den Lokwechsel normalerweise in Basel Badischer Bahnhof, der komplett auf schweizerischem Gebiet lag. Wenn der Zug nur bis Basel SBB weiterfuhr, konnten die deutschen Loks zumindest später bis dorthin durchfahren. Hier kamen bei Personenzügen keine schweizerischen Loks nach Deutschland.
Beim Güterverkehr war es komplizierter. Der Ortsgüterbahnhof des Basel Badischen Bahnhofs lag ebenfalls komplett in der Schweiz. Der zugehörige Rangierbahnhof lag jedoch direkt auf der Grenze, teilweise in der Schweiz, teilweise in Deutschland. Zu allem Überfluss ist dort die Zollgrenze nicht überall identisch mit der Staatsgrenze. Es gab Gleise auf schweizerischem Territorium, aber deutsches Zollgebiet und es gab Gleise auf deutschem Staatsgebiet, die zollmäßig zur Schweiz gehörten.
In Basel Badischer Rangierbahnhof könnte evtl. auch mal eine schweizerische Lok über deutsche Gleise gerollt sein, um zu rangieren oder einen Zug in Richtung Schweiz abzuholen. Ich weiß es aber nicht und habe keinen entsprechenden Fotobeweis gefunden.
Sonst sieht es wohl sehr trübe aus mit schweizerischen Loks in Deutschland in Epoche III...
Da musst wohl entweder fünfe gerade sein lassen und auf die Vorbildgerechtigkeit pfeifen, oder zugunsten der historischen Wahrheit und der reinen Lehre auf die hübschen Urviecher aus der Schweiz verzichten...
Nach 1945 tat auch die E 71.1 im Basler Grenzgebiet vorübergehend Dienst, allerdings mit einem Schweizer Stromabnehmer, von dem allerdings nur einer montiert war, wie Bilder aus der Zeit dokumentieren.
Da musst wohl entweder fünfe gerade sein lassen und auf die Vorbildgerechtigkeit pfeifen, oder zugunsten der historischen Wahrheit und der reinen Lehre auf die hübschen Urviecher aus der Schweiz verzichten...
Viele Grüße Andreas
Hallo Andreas, danke Dir für Deine informativen Ausführungen und Erklärungen. Leider hatte ich genau das befürchtet, was Du mit Deinem Schlußsatz so schön auf den Punkt gebracht hast. Trotzdem - interessanter Ausflug in die Geschichte !
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von BR365 im Beitrag #5Nach 1945 tat auch die E 71.1 im Basler Grenzgebiet vorübergehend Dienst, allerdings mit einem Schweizer Stromabnehmer, von dem allerdings nur einer montiert war, wie Bilder aus der Zeit dokumentieren.
Na ja, aber das ist dann der umgekehrte Weg - deutsche Altbau E-Lok in der Schweiz und warum gerade diese Lokomotive für mich sowieso nicht in Betracht käme, das haben wir an anderer Stelle hier im Forum erst dieser Tage diskutiert.
Meine Wunsch Idee wäre eine Ae3/6 auf meinen Gleisen gewesen, wobei rein landschaftsmäßig (kein konkretes Vorbild) meine Anlage im deutsch/schweizer Grenzgebiet so ungefähr passen könnte. Schade, ist eben nicht.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #7 Meine Wunsch Idee wäre eine Ae3/6 auf meinen Gleisen gewesen, wobei rein landschaftsmäßig (kein konkretes Vorbild) meine Anlage im deutsch/schweizer Grenzgebiet so ungefähr passen könnte. Schade, ist eben nicht.
Zugegeben: Diese ganz strenge Vorbildgerechtheit schont dein Budget. Doch auf der Modellbahn ist doch gerade erlaubt, was gefällt. Wenn dich die Ae 3/6 anspricht, würde ich das Ganze nicht so eng sehen. Beste Grüsse ETR
da SBB/BLS Fahrzeuge der Epoche IIIb zusammen mit DB, ÖBB, FS und auch SNCF zum "Beuteschema" gehören, sind ein Beispiel für einen "Mischbetrieb" die Bahnhöfe Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof.
Durch den Basel Bad. Bhf fahren/fuhren SBB Güterzugloks (m.E. auf einem eigenen Gleis) und heute natürlich SBB und BLS Maschinen vor Güterzügen auf dem Weg nach Norden mit breiten Stromabnehmern.
Wäre zu prüfen, ob in Epoche IIIb z.B. die Ae 4/7 oder Ae 3/6 durchfuhren.
Gegenüber früheren "puristischen" eigenen Ansätzen ist mir heute eine 100%ige Vorbildtreue nicht mehr so wichtig. Ich habe dann eben einen Grenzbahnhof ähnlich Basel.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Zitat von ETR im Beitrag #8 Zugegeben: Diese ganz strenge Vorbildgerechtheit schont dein Budget. Doch auf der Modellbahn ist doch gerade erlaubt, was gefällt. Wenn dich die Ae 3/6 anspricht, würde ich das Ganze nicht so eng sehen. Beste Grüsse ETR
Gegenüber früheren "puristischen" eigenen Ansätzen ist mir heute eine 100%ige Vorbildtreue nicht mehr so wichtig. Ich habe dann eben einen Grenzbahnhof ähnlich Basel.
Ihr habt schon Recht und ich bin wirklich auch sonst nicht der absolut penible Vorbildfahrer, zumal ich ja auch Fahrzeuge praktisch aller Epochen im Bestand habe.
Da mir die Stangen E-Loks ganz besonders gut gefallen werde ich dann vielleicht ganz einfach meine Anlage vorübergehend zum "schweizer Staatsgebiet" erklären - Modellbahn ist schließlich die Kunst der Illusion und Fantasie.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #10Da mir die Stangen E-Loks ganz besonders gut gefallen
nur für die Stangen müsstest aber nicht in die schweizerische "Ferne" schweifen, davon gibt's doch reichlich heimatliche Exemplare. Bei der DB fallen mir da E32, E33, E52, E60, E62, E63, E70.2, E71, E75 und E91 ein.
Zugegeben, die Schweizerinnen von der Stange sind optisch etwas abwechslungsreicher und machen teilweise mehr her als die häufig sehr schuhschachtelförmigen Altbaukästen aus D.
Zitat von Helgerdson im Beitrag #10werde ich dann vielleicht ganz einfach meine Anlage vorübergehend zum "schweizer Staatsgebiet" erklären - Modellbahn ist schließlich die Kunst der Illusion und Fantasie.
Kannst natürlich alles machen. Aber eine Bahnstrecke in der Schweiz sieht schon deutlich anders aus als eine Bahnstrecke in Deutschland. Andere Oberleitungsmasten, vor allem bei Überspannung mehrerer Gleise, vollkommen andere Signale, auch an den Weichen, auf zweigleisigen Strecken Links- statt Rechtsverkehr, mit entsprechend anderer Anordnung von Signalen etc... Auch das Drumherum unterscheidet sich. Anderer Baustil der Häuser, andere Schilder an den Bahnhöfen, bis weit in die 1980er auch andere Autos auf den Straßen - vor allem, aber nicht nur, bei LKW und Bussen, andere Werbung, andere Telefonhäuschen etc. pp.
Da wirst schon sehr viel Fantasie einsetzen müssen, damit diese Illusion funktioniert...
Für meinen begrenzten Fantasie-Vorrat fände ich es sehr viel einfacher, mir vorzustellen, dass eine schweizerische E-Lok eben doch in Deutschland fahren konnte, als mir eine deutsche Kulisse in Schweiz umzudenken.
Aber egal, was und wie du's machst: Hauptsache, du hast Freude dran.
Zitat von Helgerdson im Beitrag #10Da mir die Stangen E-Loks ganz besonders gut gefallen
nur für die Stangen müsstest aber nicht in die schweizerische "Ferne" schweifen, davon gibt's doch reichlich heimatliche Exemplare. Bei der DB fallen mir da E32, E33, E52, E60, E62, E63, E70.2, E71, E75 und E91 ein.
Was Märklin in dem Bereich zu bieten hat, ist längst vorhanden, aber da es für mich mangels echter OL-Betriebsmöglichkeit künftig keine neuen E-Lokomotiven mehr geben wird, denke ich eben über ein paar bereits existierende Modelle nach.
Zitat von Helgerdson im Beitrag #10werde ich dann vielleicht ganz einfach meine Anlage vorübergehend zum "schweizer Staatsgebiet" erklären - Modellbahn ist schließlich die Kunst der Illusion und Fantasie.
Kannst natürlich alles machen. Aber eine Bahnstrecke in der Schweiz sieht schon deutlich anders aus als eine Bahnstrecke in Deutschland.
Da wirst schon sehr viel Fantasie einsetzen müssen, damit diese Illusion funktioniert...
......oder einfach gar nicht darüber nachdenken, sondern sich am Spiel der Schweizer Antriebsstangen erfreuen. Natürlich ist mir klar, daß die Landschaft in gewissen Teilen der Schweiz anders aussieht, aber nicht überall ist "Heidiland pur". Gerade in den Grenzgebieten zu Süddeutschland sind die Übergänge fließend und was das andere Aussehen der Strecken anbelangt, da bin ich auch was meine deutschen Strecken anbelangt absolut kein "Nietenzähler" - was man als Betriebsbahner mit Märklin M-Gleis ohnehin nicht sein darf .
Da wirst schon sehr viel Fantasie einsetzen müssen, damit diese Illusion funktioniert...
Für meinen begrenzten Fantasie-Vorrat fände ich es sehr viel einfacher, mir vorzustellen, dass eine schweizerische E-Lok eben doch in Deutschland fahren konnte, als mir eine deutsche Kulisse in Schweiz umzudenken.
Aber egal, was und wie du's machst: Hauptsache, du hast Freude dran.
Viele Grüße Andreas
Letztlich ist das immer so, das es einem selbst gefallen muß. Der Eine oder Andere baut seine temporäre Anlage auf dem Fußboden auf - und stellt sich die Welt rings um die Gleise zu 100 Prozent vor - ich denke dann einfach genau so wenig darüber nach, wie es mich stört, wenn ich in einem DB-Güterzug ein paar Länderbahn- oder Reichsbahnwaggons mit laufen habe oder umgekehrt auch mal ein von der Optik passender DB Waggon im DRG Zug mitläuft.
Ich betreibe nach meinem Verständnis eine große "Spielanlage mit einfacher Landschaftsgestaltung ohne jeden Anspruch auf Vorbildtreue" - da lässt sich schon eine ganze Menge drin unterbringen
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #10Da mir die Stangen E-Loks ganz besonders gut gefallen
nur für die Stangen müsstest aber nicht in die schweizerische "Ferne" schweifen......
Ich habe es jetzt mal doch gemacht und mir eine Ae3/6 in grüner Ausfertigung mit grauem Fahrgestell in den Bestand geholt. Ist eine Lokomotive aus einer Exportpackung in neuwertigem Zustand und mit DELTA-Elektronik - so was gibt es noch zu erfreulich günstigem Preis auf dem zweiten Markt.
Sehr schöne Ausführung und das Spiel der Treibstangen ist natürlich eine Freude für den Betrachter im Vergleich mit den seelenlosen modernen Triebfahrzeugen. Für reinen Analogfahrer wie mich noch ein nettes, kleines Detail am Rande : Die jeweils rückwärtige Beleuchtung reduziert sich von den drei Leuchten auf Eine - man(n) ist ja ohne die heute übliche Digital-Elektronik auch mit wenig zufrieden.
Fazit jedenfalls: Eine attraktive Maschine und wenn man mit Fantasie und Vorstellungskraft auch mal eine schweizer Maschine auf ansonsten deutscher Bahn akzeptieren kann durchaus eine Bereicherung des Bestandes - und ich bin jetzt tatsächlich am überlegen, ob ich mir nicht auch noch eine sowohl beim Märklin Modell als auch historisch betrachtet frühere, braune Ausführung dazu tun soll.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Ich schlage mal in dieselbe Kerbe: auch wenn es historisch nicht korrekt ist und auch wenn hier passende Garnituren vorhanden sind: eine braune Ae 3/6 I oder Ae 3/6 II machen sich vor DRG-Schnellzugwagen der Bauart 28 oder Hechten sehr gut (anstatt E 17 oder BR 01). Ae 3/5 vor Eilzugwagen E 30 ebenso. Bei den grünen Schweizer Loks beißt sich deren grün mit dem braungrün der Reichsbahn. Eine grüne Ae 4/7 vor dem 28er Rheingold (hat es Basel-Zürich gegeben) ist da optisch schon gewöhnungsbedürftiger...
Andersherum gefallen blaugraue Reichsbahn E 04, E 16, E 17 usw. vor grünen Schweizer D-Zug-Wagen - rein optisch - ohne weiteres.
Ich schlage mal in dieselbe Kerbe: auch wenn es historisch nicht korrekt ist ..... Andersherum gefallen blaugraue Reichsbahn....
Ja, das stimmt, es sieht Beides optisch gut aus und man sollte nie vergessen, daß wir uns im Bereich Hobby und Spiel und nicht im Bereich Wissenschaft und Forschung befinden. So lange der Eindruck zumindest einigermaßen "stimmig" rüberkommt, kann man das auch mit Freude betrachten, denn Modellbahn-Hobby ohne Fantasie und gewisse Kompromißbereitschaft geht sowieso nicht, ohne sich das Leben unnötig schwer zu machen, anstatt entspannt Spaß zu haben.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
bis Ende 2019 konnte man regelmässig die BLS Loks der Baureihe Re 4/4 (genannt Bruneli) in Basel und Weil am Rhein sehen, diese Loks zogen Güterzüge via Lötschberg bis auf die deutsche Seite. Ob die BLS Re 4/4 in dein Altbau Lok Schema der SBB, BLS passen weiss ich nicht. Die Re 4/4 mit ihren Wellenstrommotoren und der Thyristor Steuerung wurden von SLM/BBC ab 1964 gebaut, es gab 35 Loks (Serie BLS 161 - 195) von diesen braunen E-Loks sind noch 17 Loks in Betrieb und bedienen derzeit den BLS Autoverlad zwischen Kandersteg - Goppenstein/CH
Die Re 4/4 I (TEE Lackierung) wurde schon erwähnt, die Loks bekamen 1 Stromabnehmer für das deutsche Bahnnetz und fuhren ab/bis Lindau - mit dem TEE Bavaria
Zitat von BLSFahrer im Beitrag #17 Ob die BLS Re 4/4 in dein Altbau Lok Schema der SBB, BLS passen weiss ich nicht. Gruss - BLSFahrer
Danke für den Hinweis, aber tatsächlich passen sie in der Hinsicht nicht.
Mir geht es rein um Lokomotiven mit Stangenantrieb und ich bin inzwischen sogar noch weiter gegangen und habe alle Bedenken und historische Realität über Bord geworfen und mir zu den beiden Ae 3/6 auch noch ein Krokodil gegönnt.
Als "Märklinist" muß man m.E. einfach auch ein Krokodil im Fuhrpark haben und es muß aus Guß sein
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
klar ein Krokodil muss sein, bei mir hat es mit dem Krokodil aus Märklin 3300 angefangen , die Maschine Be 6/8 III - 13302, bis heute sind noch einige Reptilien hinzugekommen. Allerdings sei mir der Hinweis gestattet, das die Krokodile von Roco vorbildgerechter nachgebildet wurden. Unlängst habe ich der Roco Maschine 79249 ( Ce 6/8 II - 14266 ) einen ESU Sounddecoder verpasst, der LS sitzt unter den engen Vorbauten.
Zu den Loks, die an die SBB verliehen wurden, da waren von März - September 1987 insgesamt 8 Maschinen der Baureihe 194.5 an die SBB verliehen, alle Maschinen mit nur 1 Einholm Panto mit schmaler SBB Wippe. Umgekehrt geht es also einfacher. Dann gab es noch die Lastfahrten der BR 120, die 120 004 - Vorserie fuhr am Lötschberg ab 1989.
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Schweizer Altbau E-Lokomotiven im grenzüberschreitenden Verkehr ??
02.06.2022 15:59 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2022 16:00)
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